Wer macht welche Arbeit in der Eltern­schaftskonstellation? Wie habt ihr Eltern­zeiten aufgeteilt? Wie geht ihr mit Ungleichheiten um?

Kategorie: Kind(er) haben Autor*in: Charlie, 33, Weiblich, ein Kind

Unser Informationsstand zu Bürokratischem rund um Elternschaft, aber auch unsere persönlichen Reifegrade waren in unserer Elternkonstellation nicht gleich. Weder im Zeugungsprozess, noch ab der Geburt. Das ist mir aber erst später aufgefallen.

So hatten sich nicht alle in unserer Elternschaftskonstellation Fragen, wie diese gestellt: Wie hoch ist eigentlich Elterngeld? Wie hoch sind Großstadtmieten? Wer von uns kann sich in der WG ein zusätzliches Kinderzimmer leisten? Wer hat überhaupt einen Lohnarbeitskontext, der (bezahlte) Elternzeit erlaubt? Einer von uns hatte seine Miete überhaupt noch nie selbst gezahlt, als unser Kind geboren wurde.

Das hat zu Ungerechtigkeiten geführt, wie Lohn- und Sorgearbeit verteilt worden ist und wird. Ich bin als einzige Frau* in der Konstellation diejenige, die auf Lohnarbeit angewiesen war oder nicht mehr in einem Ausbildungskontext stand. Ich habe trotzdem anfangs nicht weniger “Kindschichten” und Sorgearbeit übernommen als die anderen und hatte viel mehr Wissen um Sozialrechtliches. Ich und mein Körper waren durch die Schwangerschaft und ein Beschäftigungsverbot schon viel früher diesen Fragen ausgesetzt. Letztendlich hat das zu Hierarchien, viel Frustration, einer Depression, und zum Scheitern unserer Konstellation geführt.

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Zeichnungen mit verschiedenen Darstellungen von Elternschaft