Bist du mit anderen, denen es ähnlich – oder ganz anders geht – in Austausch? Bist du zu den Themen rund um (Nicht)Elternschaft politisch organisiert?

Kategorie: Themen für alle Autor*in: Tjade, 31, trans* nicht-binär, ein Kind

Ich bin mittlerweile gut vernetzt mit anderen trans* und nicht-binären Eltern und Personen mit Kinderwunsch. Das war aber nicht immer so. Mir hat der Austausch mit anderen trans* und nicht-binären Eltern und auch queeren Familien ermöglicht, in meiner Rolle als Elternteil stark und stolz zu werden. Mir hat der Austausch die Chance gegeben, wütend, traurig, enttäuscht, glücklich, mutig uvam. zu sein. Bereits während der Schwangerschaft hatte ich aber das Gefühl aus vielen politischen Strukturen rauszufallen. Als ob Schwangerschaft oder Elternschaft bedeutet, nicht mehr politisch aktiv sein zu wollen. Mir fehlt dabei häufig die Perspektive von Eltern, die nicht „nur“ Eltern sind bzw. sein wollen. Wenn es dann doch mal zu Wort kommt, gibt es doch einige Eltern und Bezugspersonen, die eben nicht allein in ihrer Rolle als Eltern aufgehen (wollen), sondern bei denen das vielleicht auch nur ein Teil von vielen Teilen ihrer Identität ist. Gleichzeitig sind die Ressourcen und Kapazitäten von Personen, die Care-Arbeit leisten, begrenzt. Wenn dann die Unterstützung – wie z.B. Kinderbetreuung oder passende Plenumszeiten – fehlt, können politische u.ä. Räume schnell ausschließend werden. Wobei viele politischen Räume ja leider eh schon viele ‚andere‘ Positionen nicht mitbedenken und ausschließen. Vor allem aber wünsche ich mir – und daran arbeite ich auch – , dass die Vernetzung von trans* und nicht-binären Eltern, Bezugspersonen und auch queeren Familien zugänglicher und offener wird und diversere Positionen miteinbezieht.

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Zeichnungen mit verschiedenen Darstellungen von Elternschaft