Was ist für Dich feministische Mutterschaft? Geht das überhaupt? Wie geht Vaterschaft ohne in patriarchale Muster zu verfallen?

Kategorie: Themen für alle Autor*in: Thomas, 35, Männlich, ein Kind

Patriarchale Muster sind so vielfältig, ich weiß nicht, wie ich das vollständig verhindern soll, und erst recht nicht, ob das überhaupt geht. Die absoluten Spitzen zu vermeiden, das gelingt vielleicht besser. Am einfachsten ist es noch, das gender pay gap zu Hause auszugleichen, die Lohnarbeitsbelastung anzugleichen, den Haushaltskram aufzuteilen. Aber zum Beispiel die Gesprächsroutinen und Verhaltensmuster, die zwischen uns Eltern funktioniert haben, lassen sich gar nicht leicht auf die Eltern-Kind-Konstellation übertragen. In meiner Kommunikation mit dem Kind gibt es quasi natürlicherweise unterschiedliche Machtpositionen. Allein schon, weil das Kind noch lange nicht über dieselben kommunikativen Mittel verfügt. Dazu kommt sicher das Ungleichgewicht in Bezug auf die jeweilige Einsichtsfähigkeit. Zwar kann ich versuchen, dem Kind möglichst viel Raum zu geben, um autoritäre Situationen weitestgehend zu vermeiden. Wenn sich also meiner Ansicht nach üble patriarchale Ausfälle schon vermeiden lassen, bin ich mir nicht sicher, ob sie nicht in neuem Gewand wieder auftauchen. Dazu spule ich bestimmt zu oft unreflektiert Rollenvorgaben ab, die mir in dem Moment gar nicht klar sind. Im Notfall, wenn ich merke, ich reproduziere Verhaltensweisen meines Vaters, dann hab ich als Faustregel einfach, immer das Gegenteil von dem zu tun, was mein Vater gemacht hätte. Aber so platt geht das logischerweise nicht wirklich gut.

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Zeichnungen mit verschiedenen Darstellungen von Elternschaft