Früher wollte ich immer Kinder haben. Ich mochte die Vorstellung, eine Familie zu gründen, in einen Familienverband eingebunden zu sein, weil ich es nicht anders kannte. Ich lebe jedoch seit vielen Jahren allein und ohne einen Partner konnte ich mir Kinderkriegen nie vorstellen.
Auch als ich bei meiner älteren Schwester und bei Freundinnen erlebte, wie anstrengend es ist, Kinder zu haben, hatte das große Auswirkungen auf meinen Wunsch.
Außerdem bin ich chronisch depressiv, weswegen ich große Angst habe, mit dem anstrengenden Leben mit Kindern nicht klarzukommen und auch, ihnen diese Krankheit zu vererben.
Und außerdem möchte ich in diese Welt, die von Klimakatastrophen geprägt sein wird, keine Kinder setzen, das möchte ich meinen Kindern nicht antun. Ich fühle mich oft bestätigt in meiner Einstellung, bestärkt jedoch nicht, es herrscht schon ein großer gesellschaftlicher Druck, Kinder zu bekommen. Manchmal, wenn es sehr nett mit meiner Nichte ist, kommen mir Zweifel, aber die verfliegen relativ schnell wieder. Ich bin mir relativ sicher, diese Entscheidung später immer mal wieder zu bereuen, weil sie eben nicht rückgängig zu machen bzw. nachzuholen ist. Aber so ist das manchmal im Leben – Entscheidungen haben selten nur positive Konsequenzen…