Wie haben sich Freundschaften verändert, seit Du bzw. enge Freund*innen Kinder haben?

Kategorie: Themen für alle Autor*in: Elisa, 35, Weiblich, ein Kind

Ich wollte nie, dass ein Kind der zentrale Mittelpunkt eines Lebens, des Alltags, der Gespräche mit Freund*innen ist. Und doch fand ich mich plötzlich immer wieder in Situationen, in denen man mit Freund*innen zusammensitzt, plaudert, lacht und nur über das Kind spricht. Aber tatsächlich hatte ich sonst nichts zu erzählen, ich erlebte nichts außer Babykost kochen, Windelwechsel, erste Wörter, erste Schritte und letzteres war dann doch irgendwie auch ein Ereignis. Ich verstand völlig, dass das meine Studienfreundin ohne Kind bei der Planung ihrer weiteren Karriere ziemlich uninteressant fand. Ich legte den Fokus auf ihre Erzählungen, aber ich glaube, wir versuchten beide krampfhaft ein gemeinsames Level zu finden. Auch wenn es nach außen nicht so aussah, gelang es uns zwar schon, weder über Karriere noch über Kinder zu sprechen, aber wir bewegten uns wahrscheinlich in unterschiedlichen Blasen, die es uns nicht ermöglichten, weiterhin tieferen Zugang zueinander zu finden. Genau erklären kann ich es nicht. Wir trafen uns seltener, wir erkundigten uns nicht mehr nach unserem aktuellen Stand. Sie zog weg. Und heute weiß ich nicht, wo sie ist, was sie macht und auch nicht, wer sie inzwischen ist.

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Zeichnungen mit verschiedenen Darstellungen von Elternschaft