Welche emanzi­pa­torischen An­sprüche an die Erziehung des Kindes hast du und inwiefern gelingt die Umsetzung?

Wanda, 33, Weiblich, ein Kind

Ich finde es wichtig, mein Kind nicht als mein Eigentum zu betrachtet, das ich nach meinen Vorstellungen formen kann – sondern als eigenständigen Menschen. Und zwar ein eigenständiger Mensch, der zwar vielleicht in einer kleinen Blase zu Hause ist, aber auch in dieser Gesellschaft den eigenen Platz finden soll. Ich gebe mir Mühe, meinem Kind empathisch zu begegnen und es ernst zu nehmen, mich nicht über mein Kind zu stellen. Ich versuche auch Kinder im Allgemeinen nicht von oben herab …

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Thomas, 35, Männlich, ein Kind

Die emanzipatorischen Ansprüche an die Erziehung haben sich kontinuierlich abgeschwächt, wenn überhaupt von klassischen emanzipatorischen Idealen die Rede gewesen sein kann. Im Grunde bin ich der Überzeugung, dass Emanzipation gesellschaftlich sein muss zwischen Menschen auf Augenhöhe, in einem gemeinsamen Aufklärungsprozess. Insofern gibt es meiner Ansicht nach einige Widersprüche zur grundsätzlichen Konstellation im Eltern-Kind-Verhältnis. Ich glaube, Erziehung kann höchstens Emanzipationsfähigkeit ermöglichen, aber nicht den Prozess selbst für das Kind übernehmen. Das führt für mich dazu, dem Kind in erster Linie eine …

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Robyn, 40, Weiblich, 2 Kinder

Was mir einfach ganz gut gefällt, ist, unseren Kindern vorzuleben, dass Care Aufgaben gerecht aufgeteilt werden zwischen den Eltern. Das ist hier, wo wir aktuell leben, schon krass emanzipatorisch, habe ich den Eindruck. Früher hatte ich irgendwie den Anspruch an mich, dass wenn ich mal Kinder habe, dass ich dann auf jeden Fall die Person bin, die die Sachen repariert und männlich konnotierte Tätigkeiten ausführt. Aber dadurch, dass meine feministischen Eltern in meiner Kindheit immer wollten, dass ich Fahrräder repariere …

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Alexis, 36, Weiblich, ein Kind

Das wichtigste war uns zunächst, dass wir unser Kind nicht unnötig vergeschlechtlichen. Es war klar, dass es einen geschlechtsneutralen Namen bekommt und wir uns während der Schwangerschaft nicht mitteilen lassen, welche Geschlechtsorgane das Kind hat. Für mich war es eine wunderschöne Erfahrung während der Schwangerschaft bereits eine Beziehung zu meinem Kind aufzubauen und sein Geschlecht nicht zu kennen, nicht zu wissen, wiees später durch die Gesellschaft vergeschlechtlicht werden würde. Es ist uns wichtig, dass unser Kind (auch) von fürsorglichen Männern …

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Zeichnungen mit verschiedenen Darstellungen von Elternschaft