Wie haben sich Freundschaften verändert, seit Du bzw. enge Freund*innen Kinder haben?

Fabian, 35, Männlich, kein Kinderwunsch

Die Freundschaft zu meinem besten Jugendfreund hat sich durch die Geburt seines Kindes positiv entwickelt. Einerseits hat es mich gefreut, Patenonkel zu werden. Es war eine Form der Beziehungsstärkung, ein zusätzlicher Grund uns vermehrt und regelmäßig zu sehen und ein Commitment. Andererseits ermöglichen es die Kinder-Aktivitäten, viel miteinander zu reden. Ich erlebe die Freundschaft als sehr reif und wohlwollend und verbindlich. Gleichzeitig bleibt viel Freiheit und Gestaltungsmöglichkeit. Ich bin gespannt, wie es weitergeht in den nächsten Jahren.

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Sebastian, 35, Männlich, 3 Kinder

Bei meiner ersten Tochter war ich 24. Wir haben sie überall mit hingenommen und das hat die Freundschaften eigentlich wenig bis nicht verändert. Die sich später entwickelnde Patchwork-Familiensituation hat mich aber etwas immobiler gemacht und viele Freunde sind weggezogen. Das hat mehr verändert. Hier überlagern sich aber Effekte des Alters und der Kinder.

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Paul, 50, Männlich, unklarer Kinderwunsch

Übergreifend haben sich die lebensbestimmenden Prioritäten verschoben. Schwierigkeiten Zeitfenster für Gemeinsames zu finden.

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MC, 25, Weiblich, kein Kinderwunsch

Das Kind des Freundes hat unsere Freundschaft auf verschiedene Weisen geändert. Einerseits ist das Kind sowohl organisatorisch, als auch „inhaltlich“ oft Thema. Andererseits habe ich nun auch eine Beziehung zum Kind und ich habe gemerkt, dass mir das für die Beziehung zu dem Freund wichtig ist. Das Kind ist Teil seines Lebens und ich spüre, dass sich mein Stellenwert in seinem Leben damit verändert, welchen Teil ich im Leben des Kindes einnehme. Es war anfangs schwer für mich, da ich …

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Manu, 39, x nicht-binär, kein Kinderwunsch

Ich habe immer wieder enge Kontakte zu Kindern meiner Freund*innen und Mitbewohner*innen gehabt und dabei zeitweise viel Verantwortung übernommen. In meiner Polit-Gruppe haben wir uns damals mit der Kinderbetreuung zwischen Eltern und Nicht-Eltern abgewechselt, damit möglichst alle regelmäßig am Plenum teilnehmen konnten. Wir hatten immer viele Diskussionen darüber, wie wir die Räume kinder- und elternfreundlich gestalten konnten. Einige der Kinder kenne ich seit ihrer Geburt. Viele sind mittlerweile erwachsen. Wir sehen uns nicht mehr oft, es besteht aber weiterhin eine …

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Herbert, 41, Männlich, unklarer Kinderwunsch

Einige Leute, mit denen ich früher eng befreundet war oder auch heute immer noch relativ eng befreundet bin, haben schon seit vielen Jahren Kinder, andere erst seit Kurzem. Insgesamt ist es so, dass ich seit einigen Jahren deutlich weniger mit meinen Freund*innen in Kontakt bin – dies betrifft alle Freund*innen, auch die ohne Kinder und es liegt natürlich auch an mir. Darunter fallen aber eben auch die Leute mit Kindern. Ich kann die Tatsache, dass ich heutzutage eher (teils bewusst …

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Charlie, 33, Weiblich, ein Kind

An meinem 33. Geburtstag ist mir aufgefallen, dass alle eingeladenen Freund*innen keine Kinder haben. Wir haben in einer Elternkonstellation von drei Bezugspersonen ein Kind bekommen. Von Geburt an hatte ich Wochentage mit Kind – und Wochentage ohne. Weil ich nur einen Teil der Woche präsent war, habe ich sehr wenig Freund*innen mit Kind und mich über die Kita wenig mit anderen Bezugspersonen angefreundet. Ich bedaure das. Ich habe gute Freund*innen mit Kindern, die leider nicht in der Stadt wohnen, in …

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Sandra, 44, Weiblich, unklarer Kinderwunsch

Zu den meisten Freund:innen mit Kindern habe ich den Kontakt verloren oder er ist sehr sporadisch geworden. Zum Teil spielen da unterschiedliche Lebensentwürfe und Alltage eine Rolle, meist aber vor allem die auf beiden Seiten fehlenden zeitlichen Kapazitäten. Ich empfinde das bei einigen früher engen Freundinnen als großen Verlust. Bei meiner Schwester gelingt es besser, den Kontakt zu halten. Allerdings bin ich hier seit der Geburt ihres Kindes stark in einer Unterstützerinnen-Rolle und vermisse die Gegenseitigkeit im Zuhören und füreinander …

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Antonia, 38, Weiblich, kein Kinderwunsch

Meine Freundschaften haben sich sehr verändert, seit meine Freund*innen Kind(er) haben, und sind fast alle aus diesem Grund zu Ende gegangen. Ich hatte eine Freundin, die leider auch in meiner Heimatstadt geblieben war und die so in ihrer Mutterrolle aufging, dass sie kein anderes Thema mehr kannte. Ich versuchte immer wieder, die Gespräche auf andere Themen zu lenken – ohne Erfolg. Da wir keine gemeinsamen Gesprächsthemen mehr hatten und sich unsere Lebenswelten fundamental unterschieden, hörte ich langsam auf, mich bei …

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Elisa, 35, Weiblich, ein Kind

Ich wollte nie, dass ein Kind der zentrale Mittelpunkt eines Lebens, des Alltags, der Gespräche mit Freund*innen ist. Und doch fand ich mich plötzlich immer wieder in Situationen, in denen man mit Freund*innen zusammensitzt, plaudert, lacht und nur über das Kind spricht. Aber tatsächlich hatte ich sonst nichts zu erzählen, ich erlebte nichts außer Babykost kochen, Windelwechsel, erste Wörter, erste Schritte und letzteres war dann doch irgendwie auch ein Ereignis. Ich verstand völlig, dass das meine Studienfreundin ohne Kind bei …

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Leonie, 29, Weiblich, Kinderwunsch

Ich würde sagen, alle Freundschaften haben sich auf jeden Fall verändert. Mir fallen zwei konkrete Freundschaften ein, von denen ich erzählen möchte. Zum einen eine Person, mit der ich in der Zeit, als sie noch keine Kinder hatte, ein sehr, sehr enges Verhältnis hatte. Wir haben sehr viel Alltag geteilt. Seit sie Verantwortung für ein Kind hat und der Eltern-Kind-Alltag sehr präsent ist, hat sich unsere Freundschaft sehr verändert. Wir haben einfach sehr, sehr viel weniger Kontakt, vor allem so …

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Mathilda, 27, weiblich, ein Kind

Ich war in meinem Umfeld eine der ersten, die ein Kind bekommen haben. Das merke ich auch immer wieder, wenn ich z.B. Freund*innen besuche, deren Wohnungen nicht kindersicher sind und die auch im Vorfeld des Treffens nicht auf die Idee kommen, dass das ein Thema sein könnte. Gleichzeitig war es schön zu erleben, wie kinderlose Bekannte das erste Mal mit einem Baby in Kontakt kommen, sich darüber freuen und ganz viele Fragen stellen. Oft blieb das Interesse aber auch oberflächlich …

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Zeichnungen mit verschiedenen Darstellungen von Elternschaft